Rasant mit neuer Prozessor-Technik. (Montage: T-Online)
IBM hat den Geschwindigkeits-Rekord für Computer-Prozessoren gebrochen. Zusammen mit Forschern der technischen Universität von Georgia (USA) präsentierte der Technologie-Konzern einen Silizium-basierten Chip, der Frequenzen über 500 Gigahertz erklimmt. Das entspricht 500 Milliarden Taktzyklen pro Sekunde. Der Super-Chip ist demnach etwa zweihundert Mal so flott wie ein heutiger Wohnzimmer-PC.
Geheime Experimente
Die Experimente wurden in den Labors des "Georgia Electronic Design Center" durchgeführt, streng abgeschirmt von der Außenwelt. Georgia Tech machte erst kürzlich durch ein Störsystem von sich reden, das Digitalkameras lahm legt. Mit dem Super-Chip aber haben die Forscher ihren bislang größten Coup gelandet. Dabei besteht der Rekord-Transistor aus einem ganz gewöhnlichen Material-Mix aus Silizium und Germanium. Prof. John D. Cressler kühlte das Ganze herunter auf 268,5 Grad Celsius, indem er flüssiges Helium verdunsten ließ. Sonst lässt das Edelgas Luftballons steigen.
Prof. Cressler vor einem Atom-Modell.
Kälter geht es kaum: Der absolute Nullpunkt liegt nur 4,65 Grad tiefer – bei 273,15 Grad Celsius. Derartige Temperaturen herrschen sonst nur im Weltraum. Auf der Erde lassen sie sich künstlich erzeugen – allerdings mit enormem Aufwand. Lohnen könnte sich das für empfindliche Sensoren, in Rüstung oder Weltraumtechnik.
Ein TeraHertz für Heim-PCs?
Aber auch Heim-Anwender könnten von der Erfindung profitieren. Denn: Bei Raumtemperatur lief der Super-Chip immerhin mit 350 Gigahertz stabil. Die Schaltkreise ließ Cressler im Übrigen auf einer Halbleiter-Scheibe anbringen, wie sie IBM für normale Industrie-Computer verwendet.
Cressler will Rekord noch toppen
Noch sei das Verfahren nicht optimal. In der Theorie ließe sich die Geschwindigkeit aber auf ein Terahertz verdoppeln, hofft Cressler. Auch das womöglich bei Raumtemperatur. Die internen Prozesse liefen dann schneller ab, als Einsteins Erben es je für möglich hielten. Das könnte die Gesetze der Quantenmechanik ins Wanken bringen, orakelte Prof. Cressler.
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