Autor Thema: Windows Vista Keine EAX-Unterstützung mehr  (Gelesen 2572 mal)

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Windows Vista Keine EAX-Unterstützung mehr
« am: 22. November 2006, 13:57:57 »
In Windows Vista hält mit dem neuen Treibermodell bekanntlich auch DirectX 10 Einzug. Die neue Version der Schnittstelle ist nicht abwärtskompatibel zu DirectX 9 - mit fatalen Folgen für den Raumklang-Standard EAX des Soundspezialisten Creative Labs: Aktuelle Spiele können nicht mehr über DirectSound3D direkt auf die Soundkarte zugreifen, um die Berechnung von dreidimensionalen Klängen zu beschleunigen. Dadurch sind aber keine EAX-Effekte mehr möglich; der Sound wird per Software berechnet.

Ohne EAX jedoch verlieren die Soundblaster-Hersteller ihr wichtigstes Verkaufsargument. Und so arbeitet Creative derzeit an einer Lösung über die offene Soundschnittstelle OpenAL, die wie DirectSound3D den direkten Zugriff auf die Soundkarte und damit auf EAX-Effekte ermöglicht. OpenAL soll alle DirectSound- und EAX-Befehle der Spielesoftware an den Treiber der Soundkarte weiterleiten. Vorerst kommen jedoch nur X-Fi-Karten in den Genuss dieser Technik; entsprechende Vista-Treiber für Audigy-Karten werden aber wahrscheinlich folgen.

Creative Labs versucht nun, Spieleentwickler davon zu überzeugen, in Zukunft neben DirectX auch OpenAL zu unterstützen.

Während Creative an einer offiziellen Stellungnahme zum EAX-Problem unter Windows Vista arbeitet, hat ein Mitarbeiter des Sound Blaster-Herstellers das Thema schon einmal kommentiert (siehe Links zum Thema). Dabei bestätigt er, dass ältere und auch aktuelle Spiele, die den Umweg über OpenAL noch nicht beherrschen, unter Windows Vista keine EAX-Effekte erzeugen können. Die Verantwortung dafür liege nicht bei Creative, sondern bei Microsoft - die neue DirectSound-Architektur erlaube eben keine direkten Zugriffe auf die Sound-Hardware, die für EAX aber notwendig seien. Creative Labs arbeite aber neben dem OpenAL-Treiber an einer Lösung für alle Spiele - nähere Details konnte der Mitarbeiter noch nicht nennen.

Unterdessen wirft ein weiterer Artikel etwas Licht auf die Gründe für die radikale Umstellung der Sound-Architektur unter Windows Vista. Larry Osterman aus Microsofts Vista-Team hat sich in seinem privaten Blog schon vor über einem Jahr dazu geäußert: Demnach sei die grundlegende Sound-API seit Windows 98 nicht mehr geändert worden, einige Bestandteile gingen sogar noch auf Windows 3.1 zurück. Unzulänglichkeiten dieser alten Architektur sorgten für Stabilitätsprobleme, professionelle Musik-Anwendungen würden nur über Umwege vernünftig laufen. Daher war es Zeit für einen Umbruch. Dass damit auch die EAX-Erweiterungen der DirectSound-API wegfallen, erwähnte Ostermann damals nicht. Den Blog-Beitrag finden Sie ebenfalls über die Links zum Thema.